Wohnratgeber

Die neue Gastfreundlichkeit

Beobachtet man Statistiken zum sozialen Leben des Durchschnittsbürgers, so fällt auf, dass dieser mit dem Erstarken des Internets und der sozialen Medien einst elementare Dinge wie den Verein oder die lokale Gastwirtschaft vernachlässigte. Die lokale und regionale Welt wurde plötzlich klein und im Verhältnis mit dem sich dauern verändernden Angebot in den endlosen Weiten des Netzes langweilig.

Natürlich darf man nicht allein den sozialen Medien und dem Internet die Schuld in die Schuhe schieben. Weitere Gründe für Absterben sozialer Gefüge im ländlichen Raum ist die weiterhin fortschreitende Verstädterung. Auf dem Land zu leben – lange Zeit galt das als uncool und rückständig. Zusätzlich dazu entscheiden sich Banken und Postfilialen mehr und mehr dazu, den Service ins Internet zu verlagern. Das ist wesentlich einfacher und vor allem tut es eines: Es spart die Kosten für Arbeitskräfte ein.
Viele einzelne Dinge greifen also ineinander und sorgen dafür, dass so mancher schlicht und einfach dazu gezwungen ist, auf das Internet und die sozialen Medien zurückzugreifen, um Freundschaften zu pflegen oder um den Kontakt zu weiter entfernt lebenden Familienmitgliedern aufrechtzuerhalten.

Ein großer Wandel steht an

Der weiter oben beschriebene Trend ist abschreckend und jedem ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Landstriche sterben förmlich aus und Dörfer haben vielerorts ihren gesamten Charme verloren. Das soll natürlich nicht heißen, dass man individuell an Orten, die von der zunehmenden Verstädterung betroffen sind, auf hohem Niveau leben kann. Wer seine Ruhe sucht und in Kauf nimmt, weitere Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem eigenen Auto zurückzulegen, um tägliche Besorgungen zu erledigen, der kommt meistens gut zurecht. Eine große Rolle spielen dabei natürlich die Lebensumstände. Wer sich ein modernes Haus im beliebten skandinavischen Stil gebaut hat, um abseits der Hektik der Ballungsräume zu leben, der hat damit alles richtig gemacht.
Neuerdings zeigt sich allerdings ein Trend, der alles, was in den letzten zwei Jahrzehnten passierte, umzukehren versucht. Der Grund dafür sind junge Menschen, die immer früher erkennen, dass ein Lebensstil, der sich mehr und mehr ins Virtuelle verlagert, auf Dauer nicht gesund sein kann. Außerdem will man seinen neuen Vinylboden, der das Haus oder die Wohnung auf besondere Art und Weise schmückt, seinen Nachbarn oder den Freunden zeigen. Heute gibt es, eben dank moderner und praktischer Böden, beinahe unbegrenzte Möglichkeiten, um Räume oder Terrassen ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Ein Chat ist nicht in der Lage, ein gutes Gespräch unter vier Augen zu ersetzen. Zwar versprechen neue Technologien, wie etwa das Metaverse, dass diese alsbald in der Lage sind, das reale Leben gleichwertig in den virtuellen Raum zu übertragen, doch daran darf aus zahlreichen Gründen gezweifelt werden.
Menschen haben wieder Lust am Analogen und sehnen sich nach dem Echten und Realen. Gutes Essen, tiefsinnige Gespräche, Dinnerabende mit den besten Freunden oder einfach ein oder zwei Bier in der nächsten Kneipe – es sind diese ganz einfachen Dinge, an denen das Internet, der immer schneller werdende Alltag und die sozialen Medien scheitern. Je elementarer eine Sache im echten Leben ist, desto mehr zeigt sich, wie diese nicht durch Technologie ersetzt werden kann. Große Erinnerungen erschafft man nur im echten Leben, weshalb es jetzt höchste Zeit ist, die besten Freunde einzuladen.

Bild: pixabay.com, Skitterphoto, 2732939