Küche und Bad

Zuviel Platz in der Wohnung? Kein Problem!

Eine schöne große Wohnung. Mit vieel Platz! Der Schnitt ist toll. Ja, echt super! Warum es hier aussieht wie in einer Turnhalle? Wieso, siehst du nicht meinen alten Schreibtisch da hinten in der Ecke? Nimm mal das Fernglas… Sieht doch gut aus?

Gerade wenn man zum ersten Mal ein bisschen mehr Geld hat als zu Anfang, zieht man oft in eine Wohnung, in der die bisher erstandenen Möbelstücke wirken wie Kieselsteine an der Autobahn.

So geschehen bei einem Freund von mir. Der musste nach einem Joint Venture mit seiner Freundin feststellen, dass er zwar genug Zeug besitzt, um sein Wohnzimmer auszustaffieren, die neue Küche aber viel zu groß für das bisschen Holz ist, was in seiner alten Wohnung als Küchentisch diente.

Auch mit dem neuen Küchentisch fehlt bis heute das gewisse Etwas. Ein Teil der Küche liegt praktisch brach, während die andere Ecke panisch versucht, heimelig zu wirken.

Mal abgesehen von den Wohntrends 2008, die spartanische Verhältnisse ja eher begrüßen dürften, stellt sich über kurz oder lang die Gewissensfrage: Neue Möbel kaufen?

Das kann ziemlich teuer werden, ist aber oft unumgänglich. Wer dafür partout kein Geld übrig hat und beim Klang seiner im leeren Flur hallenden Schritte regelmäßig zusammenzuckt, dem seien ein paar Tipps zur Wohnungsgestaltung bei akutem Platzüberschuss ans Herz gelegt.

1.) Den Platz nicht ignorieren. Ganz schlimm wird es, wenn das eigentlich große Zimmer durch Anordnungen wie Couch – Couchtisch – TV-Bank – tote Fläche – Fenster quer durch den Raum künstlich verkleinert wird. Das sieht aus wie Alice im Wunderland mit zu großen Füßen und ohne Drogen – irgendwie schlecht.
2.) Keine toten Ecken. In oben zitierter Küche ist die ungenutzte Ecke zur EbenMal-Ablage für einen Küchenschrank, einen Ikea-Klapptisch ohne Schrauben, Kartoffeln, Chips, Schokolade und ein Einlagebrett geworden. So kann man den Raum natürlich nutzen, sieht halt leider etwas traurig aus.
3.) Raum aufteilen. Raumtrenner sind billig und sehen mit Glück gar nicht schlecht aus. Wer sagt, dass die Möbel immer der Linie der Außenwände folgen müssen? Teppiche sind gute Überbrückungsvarianten, z.B. zwischen „Arbeits“- und „Fernseh“-Bereich eines Wohnzimmers.
4.) Platz fürs Auge nutzen. Ganz egal, ob das sinnvoll ist oder nicht, bevor Ihr wie in 2.) beschrieben den Flohmarkt nach Hause bringt, tun es ein paar Poster oder Kissen oder eine Holzkiste mit Blumen obendrauf auch. Hauptsache das Auge hat was zu sehen und registriert nicht „Hm… hier stimmt was nicht“.
5.) Variieren. Bloss nicht an einer Variante festhalten. Ruhig einmal pro Monat umstellen. Mit der Zeit werden sich die besten Kombinationen der eigenen Möbel zeigen.

Über kurz oder lang bringen wohl nur neue Möbel etwas, sollten die vorhandenen den Raum nicht füllen. Bis man sich diese leisten kann, muss man aber nicht auf einer Baustelle wohnen, sondern kann sich mit ein paar Tricks sein Heim wohnlich gestalten.